Gefragter Experte für Cannabisbasierte Medikamente
In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Pharma Relations ist das Expertenwissen unseres Senior-Beraters Guido Balke gefragt. Unter der Überschrift „Blühende Aussichten“ spricht Balke ausführlich über den Markt der cannabisbasierten Medikamente und zeigt Chancen und Risiken bei deren Vermarktung auf.
Knapp drei Jahre nach Inkrafttreten des „Cannabis als Medizin“-Gesetz sind insbesondere Ärzte immer noch unsicher im richtigen Umgang mit der neuen Medikation – insbesondere bei den Blüten. „Das ist kein Wunder, denn es sind aktuell circa 50 bis 60 verschiedene Sorten auf dem Markt, alle mit unterschiedlichen Gehalten an psychoaktivem THC und entspannend wirkendem CBD. Ganz zu schweigen von den anderen Cannabinoiden und den Terpenen“, erklärt Balke.
Richtige Kommunikation mit den Zielgruppen sei Balke zufolge daher umso wichtiger. Besonders Ärzte müssen mit praxisrelevanten Informationen versorgt werden, die einerseits Fragen zu Wirkungsweise, geeigneten Indikationen und Patienten beantworten. Gleichzeitig müssen aber auch praktische Fragen über Verordnung, Abrechnung und Erstattung abgehandelt werden, empfiehlt der Experte für Healthcare-Kommunikation.
Dabei weist der Cannabisexperte auf die Besonderheiten beim Vermarkten der Medikamente und die Unterschiede zur üblichen Pharmakommunikation hin: „Im Vergleich zum klassischen Pharmamarkt haben wir hier sehr viele rechtliche Grauzonen und grundsätzlich mehr Freiheiten. Gleichzeitig müssen wir in der Kommunikation nicht nur das Heilmittelwerbe-, sondern auch das Betäubungsmittelgesetz beachten.“
Das wirkt sich auch auf das Apothekenmarketing aus. Diese spielen bei der Versorgung von Patienten mit Cannabisbasierten Medikamenten eine entscheidende Rolle, haben laut Balke aber das wirtschaftliche Potenzial dieser Therapieoption noch gar nicht erkannt: „Das Interesse ist jedoch auch bei den Apothekern grundsätzlich sehr hoch. Aber natürlich gibt es auch Berührungsängste und Vorbehalte. Einige wollen zum Beispiel nicht in die „Schmuddelecke“ geraten und falsche Klientel anziehen.“
Dabei sind die Prognosen vielversprechend. Balke zufolge gehen einige davon aus, dass rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland für die Verordnung von Cannabisbasierten Medikationen in Frage kommt. Das sind rund 800.000 Menschen. „Der Gold- oder besser Grünrausch ist also noch lange nicht vorbei“, so Balke.
Der Beitrag ist in der Pharma Relations 01-02/2020 und unter diesem Link auch online erschienen.